Echt jetzt? Storytelling mit KI | Teil 1


Jetzt will ich es wissen. Alle reden über KI. Über die Chancen und Möglichkeiten der neuen Technologie. Über die Zeitersparnis und Effizienz. Über das kreative Potenzial, das der Computer plötzlich in mir weckt. Ich werde beworfen mit Tipps und Tricks und Prompts, die ich unbedingt 
ausprobieren soll. Der PR Report präsentiert mir 99 nützliche Prompts und den „ultimativen Spickzettel für ChatGPT“. Zusätzlich bekomme ich 44 KI-Tools, die ich auf jeden Fall kennen sollte. Alles das in der Ausgabe 5/2023.

Himmel oder Hölle

Ich bin überwältigt von den guten Ratschlägen. Und erschlagen von der sich ständig wandelnden und widersprüchlichen Informationsflut zum Thema „Künstliche Intelligenz“.

Die einen versprechen eine neue, goldene Ära, in der wir Kreative nur noch das machen, was uns Spaß macht. Die blöde Routine-Arbeit übernimmt nämlich zukünftig der Kollege Computer. Die anderen sagen, dass wir in Zukunft nur noch die doofen Sachen machen dürfen - das strategische Hinterfragen, das Bewerten und Entscheiden. Während Kollegin Computer all die kreativen Dinge machen darf, das Suchen nach neuen Impulsen, das Kombinieren von Ideen und das kreative Spielen. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Aber ich will es jetzt selber wissen.

Schreibt KI die besseren Geschichten? 

Daher starte ich einen Selbstversuch. Eine Testserie mit der Fragestellung: Schreibt KI die besseren Geschichten? Kann KI beim Storytelling (für PR und Marketing) helfen? Wie viel Unterstützung kommt tatsächlich vom Computer und wie sieht das in der Praxis aus?

Erste zaghafte Versuche mit einigen Apps, die angeblich mit KI arbeiten, waren ernüchternd. Aber vielleicht hab ich das Ganze auch nicht wirklich seriös und sachgemäß angepackt. Daher stürze ich mich nun in die Materie, nicht kopflos, sondern systematisch, Schritt für Schritt - und - wenn Sie wollen - nehme ich Sie mit. Ach ja und ich hole mir dazu auch ein bisschen Hilfe und Rat: von Oliver Erb. Der hat in unglaublicher Geschwindigkeit ein praktisches Buch zum Thema geschrieben: ChatGPT – in PR, Social Media und Employer Branding (wahrscheinlich mit Hilfe von ChatGPT – denn die Geschwindigkeit, in der er das publiziert hat, ist einfach erstaunlich).

Mit dieser Lektüre neben meinem Bett … nein, natürlich neben meinem Laptop, wage ich mich hinein in die Welt der „künstlichen Intelligenz“. Konkret hinein in „ChatGPT 4“ – das ist derzeit wohl die spannendste Anwendung für Storyteller. Und ich freue mich, wenn Sie mitkommen.

Teil 1: "Wandle eine Pressemitteilung in eine Geschichte"

Kurz aber zum Thema „Storytelling“. Der Begriff ist nach wie vor schwierig. Unter einer guten „Story“ verstehen Journalisten etwas anderes als Drehbuchautorinnen. In Marketing und PR wird der Begriff seit über zehn Jahren gefeiert und in den unterschiedlichsten Varianten genutzt. Allerdings ist es nicht hilfreich, wenn jede Pressemitteilung auch gleichzeitig als "Story" bezeichnet wird. Dadurch wird nämlich jede Form der Kommunikation zum „Storytelling“. Das kann man machen, bringt uns aber nicht weiter. Besser ist es, wenn Sie zumindest zwei Arten von Texten (oder Kommunikation) unterscheiden: ergebnisorientierte Texte und erlebnisorientierte Texte.

Ergebnis versus Erlebnis

Annika Schach hat den Unterschied beider Textkategorien in ihrem Buch „Storytelling und Narration in der Public Relations“ schön herausgearbeitet.
  • Die erste Kategorie steht für sachlich-registrierende Texte, objektive Darstellungen, deren Zweck es ist, einen Rahmen für die präsentierten Fakten zu bieten und eine Konsequenz daraus zu ziehen. Diese Texte sind „ergebnisorientiert“.
  • Dem gegenüber stehen „erlebnisorientierte Texte“. Die sind subjektiv-wertend, emotional und in der Regel aus der Perspektive einer Protagonistin oder eines Protagonisten erzählt. In diesen Texten geht es weniger um das Ergebnis, vielmehr um die Identifikation, das Miterleben und den Erfahrungsabgleich. Um das Erlebnis.
In der Unternehmenskommunikation und PR dominieren Texte der Kategorie eins: Pressemitteilungen, Geschäftsberichte, Reports. Doch immer häufiger wollen Unternehmen ihre Zielgruppe auch emotional ansprechen. Aufmerksamkeit in Kanälen generieren, die erlebnisorientierten Content bevorzugen. Hier kommt „Storytelling“ ins Spiel. Und so liegt es nahe, dass man aus einer klassischen Pressemitteilung eine erlebnisorientierte, emotionalisierte Story macht. Kann ChatGPT das?

Die Pressemitteilung

Für meinen Versuch brauche ich ein Testobjekt. Meine Wahl fällt auf einen Klassiker: eine Ankündigung der Firma Merck, Chemie- und Pharmaunternehmen mit Sitz in Darmstadt. Im Pressebereich der Webseite von Merck finde ich die Pressemitteilung „Merck erstes Unternehmen mit Komplettserviceangebot im Bereich mRNA“. Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich die Nachricht, dass das Unternehmen in Darmstadt und Hamburg zwei neue Labore eröffnet hat, um damit den Kunden einen besseren, kompletten Service rund um mRNA-Technologie anzubieten.

Kann man diese sachliche Pressemitteilung mit Hilfe von KI schnell und effizient in eine „Story“ umwandeln? Hier ist zunächst die Pressemitteilung im Original – wichtig, denn im nächsten Schritt werden ich den Text von ChatGPT bearbeiten lassen:

Merck erstes Unternehmen mit Komplettserviceangebot im Bereich mRNA - Erster Anbieter mit einem integrierten Serviceangebot über alle kritischen Phasen der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von mRNA hinweg. - 26 SEP 2023 | DARMSTADT, DEUTSCHLAND
  • Neue Standorte in Darmstadt und Hamburg komplettieren mit ihren präklinischen bis kommerziellen Kapazitäten globales integriertes Servicenetzwerk rund um mRNA
  • Einheit Millipore® CTDMO Services deckt jetzt alle Hauptprozessschritte von mRNA-Technologien, Lipiden, Lipid-Nanopartikeln sowie Fill & Finish einschließlich Schlüsselprodukte und Biosicherheitsprüfungen ab
  • Standorterweiterung ist Teil des laufenden, mit 1 Mrd. € ausgestatteten Investitionsplans des Unternehmens zur Weiterentwicklung von mRNA-Technologien
Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, ist der erste Anbieter mit einem integrierten Serviceangebot für Auftragsentwicklung, -herstellung und -prüfung (CTDMO) über alle kritischen Phasen der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von mRNA sowie der dazugehörigen Produkte und Prüfdienstleistungen. Das Unternehmen eröffnete heute zwei neue GMP-konforme Herstellbetriebe für mRNA-Wirkstoffe in Darmstadt und Hamburg. „Die mRNA-Technologie ist zur bahnbrechenden Innovation dieses Jahrhunderts avanciert und verspricht großes Potenzial, ein breites Spektrum an Erkrankungen wie Krebs, Herzkrankheiten und Muskeldystrophie nicht nur behandeln, sondern möglicherweise auch zu heilen“, sagte Dirk Lange, Leiter Life Science Services im Unternehmensbereich Life Science von Merck. „Mit unserem CTDMO-Angebot sind wir das erste Unternehmen, das die gesamte mRNA-Prozesskette für seine Kunden effizient abdeckt.”

Die neuen Standorte sind Teil des laufenden Investitionspakets des Unternehmens mit einem Volumen von 1 Mrd. € zur Weiterentwicklung von mRNA-Technologien und zum Ausbau seines globalen Netzwerks und seiner Kapazitäten im Bereich mRNA. Zu diesem Investitionsvorhaben zählen aber auch Akquisitionen wie die von AmpTec und Exelead. Die jetzige Investition in Höhe von 28 Mio. € in die neuen GMP-konformen (Good Manufacturing Practice) Produktionsstätten für mRNA-Wirkstoffe in Darmstadt und Hamburg schafft insgesamt 75 neue Arbeitsplätze. Kunden erhalten so mRNA-bezogene Services in jedem Maßstab und für alle Anwendungen von der Präklinik bis zur Marktversorgung. Merck bietet auch eine differenzierte PCR-basierte Technologie für die Herstellung von mRNA für die klinische und kommerzielle Nutzung, um Kunden mit mRNA in hoher Qualität zu versorgen. Mit diesem integrierten Angebot kann das Unternehmen durch gestraffte und harmonisierte Prozesse Komplexität maßgeblich verringern und die Marktreife seiner Kunden beschleunigen. Seit den 1990er Jahren stellt Merck in engem Austausch mit Forschenden sicher, dass sie über die entscheidenden Komponenten und Rohstoffe verfügen, die zur Erforschung des Potenzials von mRNA benötigt werden. Mit seiner einzigartigen Bündelung von Fachwissen, Technologien, regulatorischer Expertise und Produktportfolios im Bereich mRNA bietet Merck höchste Effizienz bei der Herstellung und Prüfung von mRNA. Das Unternehmen deckt sein Serviceangebot als CTDMO für mRNA, kundenspezifische und Standard-Lipide, LNP sowie Fill & Finish über sein globales Netzwerk an Standorten in Schaffhausen (Schweiz), Indianapolis (Indiana, USA), Darmstadt und Hamburg ab.

„Als Forscherin, die sich der Suche nach Heilungsmöglichkeiten durch den Einsatz von mRNA-Technologie widmet und von deren Heilungspotenzial überzeugt ist, hat die Zusammenarbeit mit Merck dazu beigetragen, meine Forschung zu Therapien für Muskeldystrophie voranzutreiben“, sagt Dr. Simone Spuler, Leiterin des Myology Lab am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung des Max Delbrück Center for Moleculare Medicine als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft und der Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Das Serviceangebot von Millipore® CTDMO Services umfasst auch präklinische bis kommerzielle Kapazitäten für monoklonale Antikörper und rekombinante Proteine (mAb und r-Proteine), virale Vektoren (VV), kleine Moleküle und hochaktive Wirkstoffe (HPAPI), Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) sowie integrierte analytische Entwicklung, Biosicherheitsprüfung und Produktcharakterisierung. Die Serviceeinheit ist Teil der Geschäftseinheit Life Science Services, die gemeinsam mit dem Process-Solutions-Geschäft einen der als „Big 3“ bezeichneten Wachstumstreiber von Merck bilden. Merck hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 seinen Konzernumsatz auf rund 25 Mrd. € zu steigern. Rund 80 % des geplanten Umsatzwachstums soll von den „Big 3“ beigesteuert werden.

Erstelle eine Story

Für meinen ersten Versuch, um diese PI in eine Story zu wandeln, will ich zwei verschiedene Variante ausprobieren:
  • Test 1: Ich bitte ChatGPT, direkt aus der Pressemitteilung eine Story erstellen.
  • Test 2: Ich lassen ChatGPT zunächst die Pressemitteilung zusammenfassen. Und aus der Zusammenfassung dann eine „Story“ erstellen. 
Mal sehen, was dabei herauskommt. Mein erster Prompt für ChatGPT 4 ist simple: 
"Erstelle aus der folgenden Pressemitteilung eine Story: (Text der Pressemitteilung)"
Hier ist die Antwort von ChatGPT:

"Um aus der Pressemitteilung von Merck eine Story zu erstellen, könnten wir uns auf die transformative Wirkung der neuen mRNA-Technologie konzentrieren und die Rolle von Merck in dieser Entwicklung beleuchten. Die Geschichte könnte folgende Elemente enthalten:
1. Einleitung:
  • Einführung von Merck als erstes Unternehmen, das einen Komplettservice im Bereich mRNA anbietet.
  • Erwähnung der Eröffnung neuer Standorte in Darmstadt und Hamburg.
  • Kurze Erklärung, was mRNA-Technologie ist und warum sie so revolutionär ist.
2. Hauptteil:
  • Beschreibung der neuen Standorte und ihrer Bedeutung für die mRNA-Technologie und deren Anwendungsbereiche, wie Krebs, Herzkrankheiten und Muskeldystrophie.
  • Einblicke in die Investitionen und Pläne von Merck zur Weiterentwicklung der mRNA-Technologie.
  • Darstellung der Kooperationen und der Forschungsarbeit, die Merck mit Einrichtungen wie dem ECRC führt, unter besonderer Hervorhebung der Arbeit von Dr. Simone Spuler.
3. Höhepunkte:
  • Schilderung, wie Mercks Technologie und ihre Anwendung konkret zur Behandlung oder Heilung von Krankheiten beitragen könnten.
  • Betrachtung der globalen Auswirkungen dieser Technologie auf die Gesundheitsbranche.
4. Schlussfolgerung:
  • Zusammenfassung der Bedeutung von Mercks Rolle in der mRNA-Forschung und -Entwicklung.
  • Ausblick auf die Zukunft der mRNA-Technologie und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Medizin.
Diese Story würde nicht nur die technischen Details der Pressemitteilung vermitteln, sondern auch die menschliche Dimension der Hoffnung und des Potenzials, das diese Technologie in sich birgt. Es würde die Geschichte von Innovation, Zusammenarbeit und dem Streben nach einem besseren Verständnis und der Behandlung von Krankheiten erzählen."


Zugegeben, ich hatte etwas anderes erwartet. Aber das Ergebnis ist erstaunlich, denn selbstverständlich kann man unter „Story“ so eine Struktur und so einen Aufbau verstehen.

Core Story & Storyline

Spannend finde ich, dass die KI ein ganz wichtiges Kriterium guten Stoytellings versteht: die Festlegung einer „Core Story“ (oder auch „Storyline“). Bevor man zu erzählen anfängt. sollte man diese Storyline kennen. Denn jede gute Geschichte braucht einen guten Grund, erzählt zu werden. 

ChatGPT weißt am Anfang explizit darauf hin, was im Zentrum dieser Geschichte stehen soll: die „transformative Wirkung der neuen mRNA-Technologie und die Rolle von Merck“. Erstaunlich, denn selbst Kommunikationsprofis fällt es oft schwer, die Storyline einer Geschichte herauszuarbeiten. 

Nun könnte man sagen, die Storyline kann ChatGPT deswegen so klar definieren, weil die PI eben gut geschrieben ist. Genau daher komme ich gleich zum zweiten Teil meines Experimentes.

Aufbau und Struktur

Aber schauen wir vorher noch auf die Strukturempfehlung. ChatGPT schlägt einen Story-Aufbau mit vier Schritten vor: Einleitung, Hauptteil, Höhepunkte, Schlussfolgerung. Das ist eine Mischung aus zwei klassischen Strukturmodellen der Literaturwissenschaft:
  •  da ist einmal der klassische Aufbau einer Geschichte, wie ihn Aristoteles empfiehlt: Anfang – Mitte – Ende. 
  • Und da ist der 5Akter von Gustav Freytag, den viele von Ihnen sicher noch aus der Schule kennen: 1. Ausgangsposition, 2. aufsteigende Handlung, 3. Höhepunkt, 4. absteigende Handlung, 5. Auflösung. 
ChatGPT baut daraus ein Mittelding mit vier Schritten - eine Struktur, die man auch aus der klassischen Wissenschaftskommunikation kennt.

Erlebnisorientierung

Bemerkenswert ist auch der Schlusssatz. ChatGPT weißt ausdrücklich darauf hin, dass eine „Story“ emotionale Komponenten („menschliche Dimension der Hoffnung“) enthalten sollte. Ganz richtig, oder? Aber warum hat ChatGPT dann nicht gleich die Story geschrieben, sondern liefert nur den Bauplan?

„schreibe“ statt „erstelle“

Ich probiere es nochmals und verändere meinen Prompt: 
"Schreibe mit der Information der folgenden Pressemitteilung eine Story in zehn Sätzen: (Text der Pressemitteilung)"
Und hier ist die Antwort von ChatGPT 4:

  • Am 26. September 2023 verkündete Merck, ein weltweit führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, seinen Status als erster Anbieter eines Komplettserviceangebots im Bereich der mRNA-Technologie.
  • Mit der Eröffnung zweier neuer GMP-konformer Produktionsstätten in Darmstadt und Hamburg erweitert Merck seine Kapazitäten von der präklinischen bis zur kommerziellen Phase.
  • Die Einheit Millipore® CTDMO Services deckt nun alle Hauptprozessschritte von mRNA-Technologien ab, einschließlich Lipiden, Lipid-Nanopartikeln, sowie Fill & Finish.
  • Dieser Fortschritt ist Teil eines umfangreichen Investitionsplans von 1 Milliarde Euro zur Weiterentwicklung der mRNA-Technologie und des globalen Servicenetzes.
  • Dirk Lange, Leiter Life Science Services bei Merck, betonte das Potenzial der mRNA-Technologie in der Behandlung und möglichen Heilung von Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten und Muskeldystrophie.
  • Durch die Investition von 28 Millionen Euro in die neuen Standorte entstehen 75 neue Arbeitsplätze, wodurch Kunden umfassende mRNA-bezogene Dienstleistungen erhalten.
  • Merck stellt seit den 1990er Jahren sicher, dass Forschende Zugang zu essenziellen Komponenten für die Erforschung von mRNA haben.
  • Dr. Simone Spuler vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC) betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Merck für ihre Forschung zu Muskeldystrophie-Therapien.
  • Millipore® CTDMO Services bietet nun auch Kapazitäten für monoklonale Antikörper, rekombinante Proteine, virale Vektoren und weitere biologische Wirkstoffe.
  • Mit dieser Expansion trägt Mercks Life Science Services wesentlich zum Ziel bei, den Konzernumsatz bis 2025 auf rund 25 Milliarden Euro zu steigern, wobei die „Big 3“ einen Großteil des Wachstums beisteuern sollen.

Eine beeindruckende Komprimierung der Fakten . Doch immer noch ist der Text sachlich-faktenorientiert und nicht wirklich das, was man eine emotionale „Story“ nennen würden. Daher probiere ich es nochmals anders. Und bitte zunächst um eine kleine Vorarbeit mit diesem Prompt:
"Fasse die folgende Pressemitteilung auf die wichtigsten Aspekte in nur 5 Sätzen zusammen: (Text der Pressemitteilung)"
Hier das Ergebnis:
  • Merck ist das erste Unternehmen, das einen Komplettservice im Bereich der mRNA-Technologie bietet, umfassend von der Entwicklung bis zur Vermarktung.
  • Zwei neue Produktionsstätten in Darmstadt und Hamburg erweitern Mercks Kapazitäten zur Herstellung von mRNA-Wirkstoffen, Teil eines 1 Milliarde Euro schweren Investitionsplans zur Förderung der mRNA-Technologie.
  • Die Serviceeinheit Millipore® CTDMO Services deckt alle Hauptprozessschritte in der mRNA-Produktion ab, von Lipiden bis hin zu Fill & Finish-Prozessen.
  • Diese Expansion, einschließlich der Akquisitionen von AmpTec und Exelead, stärkt Mercks globales Netzwerk und schafft 75 neue Arbeitsplätze.
  • Mercks Angebot spielt eine Schlüsselrolle in der Forschung und Entwicklung von Therapien für Krankheiten wie Muskeldystrophie, wobei die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie dem ECRC hervorgehoben wird.


Zusammenfassen kann ChatGPT also ganz wunderbar. In Oliver Erb´s Buch “Chat GPT” sind „Zusammenfassen“, „Übersetzen lassen“ und „Korrekturlesen“ auch die ersten und einfachsten Anwendungen, die man als KI-Neuling ausprobieren und nutzen sollte. Aber wie sieht nun das Ergebnis aus, wenn man ChatGPT daraus eine Story schreibt? Schauen wir mal. Der Prompt dazu: 
"Schreibe mit der Information in den folgenden fünf Sätzen eine Story in zehn Sätzen: (Text der Zusammenfassung)"
Hier das Ergebnis:

  • In einer bahnbrechenden Entwicklung kündigte Merck, ein Pionier in der Wissenschafts- und Technologiebranche, seinen Status als erstes Unternehmen an, das einen vollständigen Service in der mRNA-Technologie anbietet.
  • Mit der Eröffnung von zwei innovativen Produktionsstätten in Darmstadt und Hamburg erweitert Merck seine Fähigkeiten zur Herstellung von mRNA-Wirkstoffen dramatisch.
  • Diese strategische Erweiterung ist Teil eines ehrgeizigen 1 Milliarde Euro schweren Investitionsplans, der darauf abzielt, die Forschung und Entwicklung in der mRNA-Technologie voranzutreiben.
  • Millipore® CTDMO Services, eine spezialisierte Einheit innerhalb von Merck, übernimmt nun die Verantwortung für alle Schlüsselprozesse in der mRNA-Produktion, von der Lipidsynthese bis zum abschließenden Fill & Finish.
  • Neben der Erweiterung seiner Produktionskapazitäten stärkt Merck durch die Übernahmen von AmpTec und Exelead sein globales Netzwerk und schafft 75 neue Arbeitsplätze.
  • Diese Fortschritte positionieren Merck als zentralen Akteur bei der Entwicklung innovativer Therapien für eine Reihe von Krankheiten, einschließlich Muskeldystrophie.
  • Durch die Zusammenarbeit mit renommierten Forschungseinrichtungen wie dem ECRC gewinnt Merck wichtige Einblicke in die Anwendungsmöglichkeiten seiner mRNA-Technologie.
  • Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt zeigen großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Merck, inspiriert von dessen ganzheitlichem Ansatz in der mRNA-Forschung.
  • Mercks Engagement für die mRNA-Technologie verspricht nicht nur Fortschritte in der Behandlung von Krankheiten, sondern auch bedeutende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen.
  • Mit seiner visionären Strategie und den neuesten Investitionen steht Merck an der Spitze einer medizinischen Revolution, die das Potenzial hat, die Landschaft der modernen Medizin grundlegend zu verändern.

Und schon wird´s emotionaler. ChatGPT lässt es plötzlich nur so krachen mit Superlativen, Adjektiven und Adverben wie „bahnbrechend“, „dramatisch“, „ehrgeizig“, „bedeutend“ und so weiter. 

Fazit: Was man von der KI bekommt

Das ist es also, was die KI unter „Storytelling“ versteht. Das bekommt man , wenn man die KI zum Mit-Storyteller macht. Man bekommt eine Empfehlung für eine Storyline oder Core Story, einen systematischen Story-Aufbau und einen Vorschlag für eine Struktur, eine Empfehlung zur Emotionalität und Vorschläge, wie man einen faktischen Text ein klein wenig dramatischer texten kann. Gar nicht so schlecht für den Anfang, oder?
Soviel zum ersten Testen. Echt jetzt? Wenn Sie mich bei meiner Testserie zum Thema „Storytelling und KI“ weiter begleiten wollen, dann seien Sie gespannt auf Teil 2, in der ich unterschiedliche Erzählperspektiven mit ChatGPT ausprobieren werde.

Übrigens: der Computer schreibt Märchen - echt jetzt!

ProSieben Sat1 hat gerade einen Podcast gestartet, der komplett von einer KI produziert wird: der Märchen-Podcast "Gebrüder Glittch". Inhalt, Erzähler und Titelbild werden automatisch vom Computer erstellt. Zu hören sind klassische Märchen kombiniert mit aktuellen Themen. „So trifft zum Beispiel die Zahnfee auf Karl Marx, um mit ihm gemeinsam den Black Friday zu retten, oder Rumpelstilzchen geht auf eine Mondmission mit Christoph Columbus.“ Mehr Infos (Hinweis von Kevin Schramm)

Kommen Sie dazu! Event Einladung

Die DPRG lädt zu einer Podiumsdiskussion rund um das Thema KI und PR ein. Unter dem Motto "Echt jetzt? Führt KI die PR in die Vertrauenskrise?" – am Freitag, 1.12. um 9 Uhr in München im Lucky Punch Comedy Club im alten Gasteig am Rosenheimerplatz: Wie weit dürfen Unternehmen und Agenturen beim Einsatz von generativer KI gehen? Wie soll die Kennzeichnung aussehen? Wo sind die Grenzen? Zu diesen Fragen diskutieren:
  • Andreas Rossbach (Acronis, Team Lead CorpComms; verantwortlich für KI bei der AG CommTech)
  • Birgit Heinold, Geschäftsführerin Archetype Deutschland (Marken- und Kommunikationsagentur)
  • Prof. Dr. Lars Rademacher, Deutscher Rat für Public Relations (DRPR),
  • Manuela Schreckenbach, Head of Insights Consulting Cision.
Moderation: Petra Sammer, Beraterin und Buchautorin für Storytelling, ehemalige Chief Creative Officer von Ketchum und Prof. Dr. Michael Bürker, Professor für Marketing, Kommunikation und Marktforschung sowie Vorsitzender der DPRG-Landesgruppe Bayern. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns sehr auf Sie. Anmeldung ganz hier.


#Echt jetzt? Storytelling mit KI

Dies ist eine Blogserie, in der ich eine Reihe von Selbstversuche dokumentiere, um die Möglichkeiten und Chancen, aber auch Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten der Anwendung von KI (in diesem Falle ChatGPT 4) für den Bereich „Storytelling für Marketing und PR“ untersuche. Die Testserie ist subjektiv erarbeitet und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Blogbeiträge sollen Ihnen als Inspiration dienen – und der Wissensstand entspricht der Ausgereiftheit von ChatGPT 4 im Herbst 2023.


Und zum Schluss - selbstverständlich -  der Hinweis:
Die Texte im Test wurden erstellt mit ChatGPT 4. Alle anderen Texte stammen von Petra Sammer. 

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