Fest für die Augen: Augenschmaus für visuelles Storytelling


Welche Bilder funktionieren in der Tsunami an Bildern, der wir täglich ausgesetzt sind? Eines der Erfolgskonzepte kann man definitiv als „Augenschmaus“ bezeichnen. Der »Augenschmaus« spricht die Ästheten unter Ihren Usern an –und davon gibt es mehr, als Sie denken.

Augenschmaus-Bilder tun unserer Seele gut, beruhigen uns und helfen, den Alltag zu vergessen. Sie sind Stresskiller und kleine Wellnessoasen. Diese Bilder sind optisch sorgfältig gestaltet und bestechen durch Bildmotive mit außergewöhnlichen Kontrasten, Farben und Formen.

Einen Augenschmaus gönnen wir uns und beschenken damit auch unsere Freunde und Fans. Visuelle Storys, die mit Grafiken, Bildern und Filmen als Augenschmaus arbeiten, demonstrieren Leidenschaft und Liebe zum Detail. Doch es stellt sich die Frage, was macht ein Bild denn zu einem „Fest der Sinne“? Hier sind drei Antworten:

1. Formsprache

Unsere Augen können Formen nachzeichnen, als würden wir sie tatsächlich fühlen. Diesen Umstand machen sich viele erfolgreiche Bildkonzepte zu eigen, wie die auch das beste PR-Bild des Jahres 2020 – ausgezeichnet vom news aktuell. Das Gewinnermotiv zeigt alle 1800 Dinge, die in einem Rettungswagen stecken. Formsprache in Reinform


Das beste PR-Bild des Jahres 2020: Tetris Challenge - 1800 Dinge die Leben retten,
Malteser Hilfsdienst e.V, eingereicht von: Philipp Richardt, fotografiert von: Alexander Licht

2. Farbrausch

Farben wirken – psychologisch und sogar physisch. Warme Farben wie Gelb und Rot hellen unsere Stimmung auf und regen uns an, kalte Farben wie Blau und Violett wirken beruhigend. Und Farbmischungen? Sie können uns ganz schön aufregen.

Selbstverständlich spielt Farbe für eine Wandfarbenmarke wie Dulux eine ganz besondere Rolle. Aber die Kampagne »Colourless Future« präsentiert Dulux vor einem realen Hintergrund, nämlich der Sorge, dass die Welt der Zukunft ausschließlich weiß sein wird. Die bildstarke und interaktive Science-Fiction-Story setzt Farbe daher ganz besonders in Szene – weiß ist die Farbe einer seelenlosen Zukunft, in der weitere Farben verboten sind. Doch einige Rebellen wagen den Aufstand und bringen Farbe ins Spiel. Zu sehen auf YouTube.

Und auch der Erfolg des »Tree Concert« in Berlin, das 2013 mit dem Cannes-Löwen ausgezeichnet wurde, hat seinen Erfolg visuellem Storytelling und der Ästhetik einer ganz bestimmten Farbe zu verdanken.


Wenn eine Kastanie Musik macht - "Tree Concert", eine Kampagne für Berliner Bäume vom BUND (Foto: Ketchum)

Wenn eine Kastanie Musik macht - "Tree Concert",
eine Kampagne für Berliner Bäume vom BUND (Foto: Ketchum)


Unbedingt ansehen sollte Sie dazu auch die großartige WWF-Kampagne, die beides vereint – Form und Farbe. Zu sehen sind die Fotos von bedrohten Tierarten – und je nach Grad der Bedrohung sieht man die Tiere nur noch in gepixelter, verlorener Form und deren Farbe … je seltener umso schlechter zu erkennen. Super smartes Visuelles Storytelling.

3. Super Sensory

Neben Form und Farbe sorgt derzeit aber noch ein weiterer Bildtrend für Furore: Super Sensory. Smartphones werden mit dieser Art Bildern nicht nur zum visuellen Storyteller-Device, sondern auch zum haptischen. So weit möchte man fast gehen, wenn man sich die erfolgreichsten Bilder ansieht, die in puncto Ästhetik derzeit geliked und geshared werden. Es sind Bilder, die alle unsere Sinne ansprechen, die Textur zeigen, die Farben und Formen nutzen, um uns fühlen, riechen und schmecken zu lassen.

Ob Facebook, Instagram oder Pinterest, Bilder mit sogenanntem »Food Porn«, ästhetisch außergewöhnlich schön dargestellten Speisen, finden besonders viele Follower. Beispielhaft sei hier der Instagram-Channel @symmetrybreakfast von Mark van Beek und Michael Zee genannt, die seit April 2013 Bilder von ihrem Frühstück posten. Doch zeigen sie nicht irgendwelche Frühstücksbilder, sondern kunstvoll arrangierte Mahlzeiten (die weit über »Frühstück« hinausgehen) – immer symmetrisch für beide angerichtet.
Das Ergebnis ist ein Fest für die Augen – 
ein »Augenschmaus« eben.



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Photo by Kaitlin Dowis on Unsplash

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