pssst... popups: Kreativität, Realismus und das Ende des Telefonats
pssst… hier kommen wieder einige „popups“ -
popups erscheinen regelmäßig auf Instagram und
diesem Blog. Es sind Stories, Memes und Minitrends, über die man aktuell
spricht. Eine subjektive Sammlung für Storyteller und Kreative in Marketing und
PR, die auf der Suche nach Inspiration für ihre Stories sind. Die Auswahl ist
absolut subjektiv und ganz meine Meinung. Los geht’s:
Dringend gesucht: Kreativität! - Managementskill
Das World Economic Forum bewies 2016 Weitsicht, denn schon damals sagte der WEF Trendreport richtig voraus, was die wichtigste Fähigkeit von Mitarbeitern und Führungskräften im Jahr 2020 sein werden: Kreativität und die Bewältigung komplexer Themen. Und LinkedIn hat das dank Big Data jetzt bestätigt. Die Recruting-Plattform hat Stellenausschreibungen und Datenpunkte von mehr als 660 Millionen Arbeitnehmern*innen und mehr als 20 Millionen Jobs ausgewertet und damit die 15 am stärksten nachgefragten Soft- und Hard-Skills ermittelt. Weltweit steht auf Platz eins der Wunschliste von Unternehmen: Kreativität. Die wichtigste Fähigkeit, die man als Mitarbeiter*in heutzutage mitbringen kann. Cornelia Wedler, verantwortlich für das deutsche Trainingsprogramm von LinkedIn, stellt in ihrem Blogbeitrag eine beeindruckende Liste der Top-15 Skills zusammen – selbstverständlich ergänzt mit Tipps, wo man diese Skills erwerben kann.Realismus - Trend
Schluss mit Klischees, Stereotypen und Idealwelten – wer heute mit seinem Marketing auffallen will, der sollte vor allem eines sein: echt! Realismus wird zum Trend und Erfolgskonzept, um die Generation Z zu erreichen, die genug hat von Schönfärberei, Utopien und Versprechungen. Fotoanbieter EyeEm hat das schon früh erkannt und das Prinzip „Produced Realism“ zu den Visual Trends 2020 ernannt (noch mehr Visual Trends gibt es im EyeEm Trendreport). Erfolgreich sind laut EyeEm Fotos, die realistisch wirken, die Szenen zeigen oder zumindest nachstellen, die eine Geschichte zu erzählen haben und die aus dem Alltag gegriffen scheinen. Mit einher geht dabei auch eine bestimmte Art zu fotografieren: zum Beispiel bewusst gewählte Schnappschüsse oder auch grelle Blitzlicht-Ästhetik. Realismus dominiert auch die neue Art des Storytellings. Rebecca Vogels zeig in ihrem Blogbeitrag die Storytelling-Trends 2020 auf und „realistische Geschichten“ stehen dabei ganz oben. Aktuellstes Beispiel ist die Kampagne #feelmyway von Burger King, wo Konsumenten ganz bewusst erzählen, dass ihr Tag heute nicht perfekt ist … und dass das auch mal gut so ist. Sehr sehenswert und inspirierend auch für andere Marken.Purpose trifft auf Ambition – Trend
Purpose Marketing ist seit 2019 in aller Munde. Doch je mehr wir davon hören, umso mehr wächst auch die Kritik an diesem Ansatz. Bei den Cannes Lion verkündete Unilever noch vollmundig, dass alle Marken im Unilever-Portfolio einen Purpose finden müssten, falls nicht würden sie rausfliegen. Nun tritt Anfang dieses Jahres eine neue CMO bei Unilever an, Conny Braams trägt den Titel „Chief Digital & Marketing Officer“ und man wird sehen, wie viel Zeit ihr bleibt, um den Purpose-Gedanken weiterhin zu verfolgen. Doch während die einen noch lästern, dass es sich hier doch nur um Social & Green Washing handelt, arbeiten die anderen schon an erweiterten Ansätzen. Zum Beispiel die Consultingagentur „Prophet“ in ihrem Trendreport für 2020 verknüpfen dies „Purpose“ mit „Ambition“ und proklamieren klare, messbare und zeitlich definierte Ziele, die es auch zu erreichen gilt. Erfolgreiche Marken verschreiben sich also nicht nur einem „Purpose“, eine soziale oder ökologische Relevanz, sondern sie legen dabei auch ausreichend Anstrengung und Ehrgeiz offen, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Ein schöner Ansatz, der weit hinaus geht über die Ankündigungskommunikation, die wir in den letzten Monaten so oft erlebt haben.Bitte rufen Sie nicht an - Trend
Telefonieren wird unschicklich, unhöflich und nervig. Sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Echt jetzt? Jawohl, denn das Smartphone wird bei vielen schon lange nicht mehr für das gute alte telefonieren benutzt und Kinder wissen nicht, warum ihre Eltern Ausdrücke verwenden wie „Auflegen“ oder „Dranbleiben“. In Zeiten von WhatsApp, Slack und Email, empfinden man es als Zumutung, wenn ein spontaner Anruf den geplanten Alltag unterbricht, die Sonntagsruhe stört und damit ungefragt in den intimsten Bereich vordringt. Als neue Business-Etikette setzt sich mehr und mehr durch, dass am Telefonat (und Skype oder WhatsApp Calls) terminiert und wie ein Meeting behandelt. Also: bitte mehr Achtsamkeit, wenn Sie das nächste Mal „zum Hörer greifen“ (?). Noch mehr Gründe, warum Telefonate out sind: hier.Digital Influencer - Hype
Alle reden jetzt über virtuelle Influencer. Ja, das sind digitale Supermodels, Avatare, die im Computer erschaffen sind und sich genau so verhalten wie menschliche Influencer. Alex Wunschel widmet diesem Hype-Thema sogar eine Sonderausgabe seines wunderbaren Podcasts. Beim Gottlieb Duttweiler Institut ist man davon überzeugt, dass die Avatare gar eine neue Ära der Fashion-Kommunikation einläuten. Denn den digitalen Mädels kann man sehr einfach die neuesten Klamotten überziehen – virtuell selbstverständlich. Sieht aber alle echt aus. Dabei sollte man zwei verschiedene Typen unterscheiden: Virtuelle Avatare, denen man die Künstlichkeit ansieht – sie sehen eher wie Comic-Figuren oder Mangas aus und eigenen sich als liebenswerte Maskottchen. Das It-Girl Noonoouri ist so ein Beispiel. Oder aber die digitalen Models sehen täuschend echt menschlich aus und sind daher leicht zu verwechseln mit echten Menschen. Spooky. Wie etwa Imma, der 168.000 auf Instagram folgen. Und wenn dann auch noch diese virtuellen Models zusammen mit echten Models werben, wird es noch krasser. Alles schon da gewesen, z.B. für die japanische Make-up-Marke KATE.
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Zwei Kreativtipps zum Schluss:
- Wenn schon Kreativität so wichtig ist, dann sollte man sich in punkto Kreativitätstechniken fit halten. Die Kreativtrainerin Claire Bridges von NowGoCreate hat in ihrem aktuellen Webinare die Methode „Scamper“ vorgestellt. Eine Technik, mit der man Ideen sehr systematisch erarbeiten kann.
- Buchtipp: Noch mehr Kreativitätstechniken finden sich in Claire Bridges Buch „In Your Creative Element“ – absolut empfehlenswert.
- Und wer Lust hat auf ein Online-Training zum Thema Kreativität, der wird bei LinkedIn fündig. Hier ein Training von Christan Fries „Kreative Ideen entwickeln“ und ein Training von mir zum Spezialthema „Kreative Methoden für Marketing und PR“. Viel Spaß beim inspirieren lassen.