Vertrauensverlust auf allen Ebenen
Der Edelman Trust Barometer 2025 zeigt einen dramatischen Vertrauensverlust in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Doch auch ohne wissenschaftliche Analyse ist die Verunsicherung an allen Ecken zu spüren. Die Welt fragt sich, wem man denn überhaupt noch trauen kann. Auch du spürst in deiner Arbeit sicher diese Unsicherheit. Was sind deiner Meinung nach die Auslöser und entscheidenden Gründe für den massiven Vertrauensschwund?
Bea: Es fehlt an klarer, verlässlicher Kommunikation und echten Vorbildern. Unternehmen und Organisationen, die authentisch, transparent und konsequent handeln, haben die Chance, sich als Vertrauensmarken zu positionieren.
Kommunikation spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau – aber auch beim Verlust – von Vertrauen. Du unterstützt Unternehmerinnen und Entrepreneurinnen in ihrer beruflichen und persönlichen Kommunikation. Was macht - aus deiner Sicht - eine vertrauenswürdige Kommunikation aus?
Bea: In einer Zeit des Vertrauensverlustes ist authentische Kommunikation eine der größten Chancen für Unternehmerinnen. Wer ehrlich und empathisch kommuniziert, hebt sich von der Masse ab.
Ganz konkret gefragt: Welche Tipps hast du - sprachliche Mittel oder rhetorische Techniken, mit denen man in Texten oder Reden Vertrauen beim Publikum und in der Zielgruppe aufbauen kann? Gibt es beispielsweise bestimmte Formulierungen oder Stilmittel, die besonders überzeugend und glaubwürdig wirken?
Bea: Definitiv! Sprache ist ein entscheidender Vertrauensfaktor – die richtigen Worte können Nähe, Glaubwürdigkeit und Autorität schaffen.
1. Klare und direkte Sprache
- Einfache, verständliche Formulierungen: Vermeidung von Fachjargon oder komplizierten Sätzen.
- Aktive Sprache statt passive: „Ich helfe dir, deine Marke zu stärken“ wirkt direkter als „Es wird dir geholfen, deine Marke zu stärken.“
2. Persönliche und empathische Ansprache
- „Du“- oder „Wir“-Ansprache erzeugt Nähe: „Du kennst das sicher …“, oder „Lass uns gemeinsam …“
- Emotionale Sprache („Ich verstehe deine Herausforderung“ statt „Dieses Problem ist bekannt.“)
- Storytelling nutzen: Eine kurze persönliche Geschichte oder ein reales Beispiel schaffen Verbundenheit.