pssst... popups: Artificial Humans, Sneaker Talk, Puzzling, Leadership Stories & Solution Journalism



pssst… popups erscheinen regelmäßig auf Instagram und diesem Blog. Es sind Stories, Memes und Minitrends, über die man aktuell spricht. Eine subjektive Sammlung für Storyteller und Campaigner in Marketing und PR, die auf der Suche nach Inspiration sind. Die Auswahl ist absolut subjektiv und ganz meine Meinung.


“This Person does not exist” – Meme


Wie schlimm können Fake News und Deep Fake schon sein? Mit ein bisschen gesundem Menschenverstand und Wachsamkeit muss man doch eine komplett irrsinnige Falschmeldung erkennen können. Wie schwer das tatsächlich ist und auf was wir uns in Zukunft möglicherweise einstellen können, das beweist der „Star-Programmierer“ Phillip Wang, der eine Seite ins Netz stellte, die einfach nur Portraits von sympathischen Menschen zeigt. Auf „ThisPersondoesnotexist“ gibt es nur ein einziges Bild – und jedes Mal, wenn man die Seite erneut besucht, wird ein neues Bild gezeigt. Das beeindruckende und gruselige zugleich: diese Menschen existieren überhaupt nicht. Sie sehen sehr real aus. Aber die Portraits hat ein Computer – eine KI – künstlich erzeugt. Täuschend echte Realität, komplett künstlich realisiert. Aber überzeugen Sie sich selbst. Und wenn Sie das noch nicht überzeugt hat, dann gehts auch noch eine Stufe heftiger: Auf der Webseite "Humans of the Unknown City" gibt es nicht nur fiktive Gesichter, die von einem Computer erstellt wurden, sondern auch gleich die erfundene Story zu der Person dazu. Das Projekt stammt von dem australischen Informatiker Julian Koplin als Antwort auf das sehr erfolgreich Projekt "Humans of New York", wo es rührende Stories über echte New Yorker zu lesen gibt. Mehr dazu in der SZ Netzkolumne "So echt ist nur Falsches".

“Sneaker Talk“ - Jargon


Sneaker, das sind für einige Menschen – vor allem im Alter zwischen 16 und 18 – nicht einfach nur Turnschuhe. Das sind Lebenseinstellungen. Statements. Investitionen und Geldanlagen. Seit Jahren entwickelt sich der Sneakermarkt nicht nur in der Masse, sondern – besonders für Nike und Adidas – auch in der Spitze. Mit Spitzenpreisen von bis zu 1.000 Euro für das Paar Schuhe und mehr. Mit dem Sammeln und Handeln besonderer, oder seltener, Sneakers hat sich nicht nur ein ganz neuer Berufsstand entwickelt, sondern auch eine eigene Sprache. Den ein oder anderen Fachbegriff sollte man schon mal kennen:

  • Colorways = Farben
  • Sizes = Größen
  • Stocken = Aufheben, auf Lager legen
  • Resellen = Weiterverkaufen
  • Droppen = auf den Markt bringen
  • Coppen = Bekommen
  • Colabos = Zusammenarbeit zwischen zwei Marken oder einer Marke und einem Prominenten
  • Hypebeast = junge Käufer, die mit dem Geld der Eltern möglichst teure Modelle kaufen und jedem Hype hinterherlaufen
  • Flexen = Schuhe öffentlich zur Schau stellen, herzeigen, damit angeben
  • Leaks = versteckte Hinweise, indirekte Bekanntmachung von Designs und Modellen
  • Campouts = Übernachtung vor Schuhläden, um möglichst früh den neuesten Schuh zu bekommen
  • Sneakerholics = Turnschuhliebhaber

“Puzzling” - Informationsverhalten


Schnell, schnell, schnell. Hier ein „Like“, da ein „Daumen hoch“. Überall reagieren wir schnell auf Informationen, dabei haben wir diese meist gar nicht richtig gelesen. Ich gebe es selbst zu … oft liest man nur die Überschrift und verlässt sich darauf, dass der Text danach schon stimmen wird und ähnlich smart ist, wie die Headline verspricht. Kommunikationswissenschaftler beobachten diese Art der Rezeption mit Sorge. Wir leben in einer Welt der Skalierung und Fragmentierung und die Informationshappen, die wir aufnehmen, werden immer kleiner. Wissenschaftler nennen diese Art der stückweisen, geistigen Auseinandersetzung „Puzzling“ – im Gegensatz zu „Thinking“ „Puzzling“ beschreibt das Zusammensetzen eines Weltbildes aufgrund unzähliger kleiner Bruchstücke und Kurzeindrücke (im Gegensatz zu tiefem Nachdenken und ausführlicher Analyse). Gefahr sehen Wissenschaftler vor allem drin, dass wir Ideen und Gedankengänge, die nicht mit den uns eigenen übereinstimmen, keine Zeit mehr schenken und ignorieren, da sie nicht zu unseren anderen „Puzzlestücken“ passen. „Puzzling“ verhindert, dass wir neue Zusammenhänge erkennen oder komplexe, neuen Gedankengänge nachvollziehen. Einher damit geht die These von Franklin Foer, der in seinem Buch „World without Mind – The Existential Threat of Big Tech“ vor der Harmonisierung der Information und Automatisierung des sozialen, intellektuellen und politischen Lebens warnt. Alle denken also mit der Zeit das Gleiche. Und der Philosoph Michael Patrick Lynch geht in seinem Buch „The Internet of Us: Knowing More and Understanding Less in the Age of Big Data.“ sogar noch weiter und verneint, dass wir die vielen Daten, die wir zur Verfügung haben in sinnvolles Wissen umwandeln. Wenn Sie also auf der Suche nach einem Puzzlestück sind, das Ihnen gerade ins Bild passt, dann lesen Sie doch, was Adrian Lobe in seinem lesenswerten Artikel zu sagen hat.


“Leadership-Storytelling“ – Trainings-Tipp


Führungskräfte sollten mehr Geschichten erzählen: Das auch Manager und Führungskräfte von Storytelling als Kommunikationstechnik profitieren können und dass die Kunst des Geschichtenerzählens sogar karriereförderlich ist, das erfahren Sie im Online-Training „Storytelling für Führungskräfte“ auf LinkedIn.


“SJN – Solution Journalism” - Medientrend


SJN steht für Solution Journalism Network und noch vor einem Jahr interessierte sich niemand für das Angebot der ehemaligen NYT-Journalisten und deren Workshops. Heute rennen ihnen Journalisten und Medien die Bude ein, denn jeder ist interessiert an dieser neuen Form des Journalismus. Ein Journalismus, der nicht nur aufdeckt und hinterfragt, sondern auch positiv nach vorne blickt und Lösungen anbietet. Anschieber war Donald Trump. Denn eine Studie der Rand Foundation konnte nachweisen, dass Menschen, die sich machtlos fühlen, eher Trump wählen. Wer aber Lösungen sieht, wählt anders. Daher legt SJN den journalistischen Fokus nicht mehr so stark auf die Probleme, sondern auf Lösungen und Handlungsoptionen. Chefredakteurin Tina Rosenberg sieht viel Potenzial in lösungsorientiertem Journalismus – auch finanziell. „Studien zeigen, dass lösungsorientierte Reportagen nicht die Klickzahlen, aber die Verweildauer auf der Seite um 10 bis 20 Prozent erhöhen, dass sie Leserbindung und Glaubwürdigkeit stärken.“ So Bornstein in der SZ

Most Popular Blogposts

Kontakt zu Petra Sammer

Name

Email *

Message *