pssst... popups: No pants, Putzen und Essen als neue Rituale und Zoom Bombing



pssst… hier kommen wieder einige „popups“ - popups erscheinen regelmäßig auf Instagram und diesem Blog. Es sind Stories, Memes und Minitrends, über die man aktuell spricht. Es ist eine kleine Sammlung für Storyteller und Kreative in Marketing und PR, die auf der Suche sind nach Inspiration für ihre eigenen Stories und Ideen. Die Auswahl ist absolut subjektiv und ganz meine Meinung. Los geht’s:

„No pants“ - Moodtrend


In Zeiten von Zoom, Skype und Video-Conferencing anywhere sind Hosen (und Röcke) schlicht überbewertet. Wer sich morgens vor dem Klamottenschrank Gedanken macht, was er heute im Home-Office anzieht, der muss sich nur auf die obere Hälfte konzentrieren. Alles unterhalb der Schreibtischlinie ist im Kameramodus des Laptops oder der Selfie-Einstellung des Smartphones ohnehin nicht zu sehen. Daher ist „no pants“ schwer in Mode. Spreadshirt hat das sofort erkannt (kein Wunder bei deren Businessmodell) und hat in der Spendenaktion „Alle für Alle“ eine Tasse im Angebot mit dem Motiv „Ich habe keine Hose an“.

Das Beste aber ist: das Urban Dictionary erklärt „no pants” mit „Having a mood of no worries and being carefree“. Und genau diesen Mood können wir jetzt sehr gut brauchen. Daher: no pants today!

Putzen - Trend

Gott sei dank hat uns Marie Kondo, die japanische Ordnungs- und Aufräum-Königin, bereits 2012 auf diese Situation vorbereitet. Eine Zeit, in der wir die Wohnung endlich gründlich durchputzen und aufräumen. Früher war Putzen, so Claudia Fromme in der Süddeutschen Zeitung, ja eine niedere Tätigkeit. Heute ist es ein Kulturgut, ein Aspekt von Achtsamkeit, Beschäftigungstherapie und Seelsorge. Wenn wir nicht rausdürfen, dann bleiben wir eben daheim. Und dann putzen wird. Krisenberater orakeln: „Wir werden diese Krise verlassen mit den saubersten Wohnungen oder mit den versifftesten. Es liegt ganz an Ihnen.“ Und Deutschland hat sich wohl für „sauber“ entschieden. Putzen wird zum neuen Hobby und zum Bekenntnis: Wer sein Heim reinigt, der reinigt auch seine Seele. Ein Satz, der in Japan eine Selbstverständlichkeit ist, denn dort sieht man selbst die Toilette als heiligen Ort, so Shoukei Matsumoto, ein buddhistischer München, der in Kyoto im Kloster leben und ebenso wie Marie Kondo die Kunst des Aufräumens und Reinigens predigt. Und auch Linda Thomas ist mit ihren Aufräumkursen jetzt schwer im Geschäft. Von der Schweizerin kann man lernen, dass Reinigen eine sinnvolle Tätigkeit ist, die mehr macht als nur Schmutz zu entfernen. „Entrümpeln, Aufräumen und Putzen sind altbewährte Mittel, um auch innerlich wieder ins Lot zu kommen,“ sagt sie im SZ-Interview. Und weiter: „Angst ist ein Kontrollverlust, und wenn ich die Wohnung in Ordnung bringe, habe ich wieder Kontrolle über einen Teil des Lebens.“ Also ran an die Putzlappen, durchwischen und Kontrolle übernehmen!

Zoom Bombing - Fachbegriff

Kein anderes Unternehmen profitierte von der Corona-Krise derzeit mehr als Zoom. Der Video-Conferencing-Anbieter dürfte mit seiner Software mittlerweile die gleiche Verbreitung auf Computern weltweit haben wie Power-Point von Microsoft und entwickelt sich zum fast unerlässlichen Tool für Manager und Managerinnen. Doch IT-Spezialisten weisen mehr und mehr auf die Gefahren hin, die mit der Nutzung von Zoom einhergehen. Die Software wartet mit einigen Sicherheitslücken auf, die von Hackern schnell genutzt wurden. Zügig macht sich Zoom daran, diese Probleme zu lösen und die Lücken zu schließen. Einige der Softwarelöcher können massiven Schaden mitbringen, denn Hacker und Trolle schleichen sich auf Festplatten ein und spionieren Usern aus. Ein anderer Hack ist dagegen harmloser und wird zum Minitrend: das Zoom Bombing. Bekannt ist Photo Bombing. Immer dann, wenn man auf den Auslöser drückt, springt irgendein Fremder im Hintergrund ins Bild und macht Blödsinn. Sieht lustig aus, ist aber für den Fotographen nervig. Ganz ähnlich ergeht es Zoom-Teilnehmern, die plötzlich von fremden Teilnehmern gestört werden, die dann seltsame, witzige oder im schlimmsten Fall auch anzügliche Bilder hochhalten und zeigen. Ein Störfaktor, der für Abwechslung sorgt. Den man dann aber doch nicht haben will. Wie gesagt: Zoom arbeitet daran.

Gemeinsames Essen - Ritual

Was machen wir heute abend? Kino? Theater? Konzert? Alles verboten. Daher: Essen. Das gemeinsame Mittagessen oder Abendessen wird zum Highlight des Tages. Hanni Rützler, die unverwüstliche Food-Trendforscherin, beobachtet unser Essverhalten in der Corona-Krise und kommt dabei zu dem Schluss, dass es egal ist, was wir essen (hey, bitte aber doch gesund!), viel wichtiger ist es, wie wir essen und dass wir gemeinsam essen. Interessant für Rützler ist, dass sich die Art, wie wir Essen, der Arbeit anpasst. Noch vor wenigen Wochen hatte sie beobachtet, dass das Essen immer mehr snackable, to go und beiläufig wird. Ganz so wie wir auch agil, spontan und von überall unterwegs arbeiten. Jetzt, wo wir alle im Home-Office sitzen, entschleunigen (hey, nicht alle!) und uns mehr Zeit nehmen, da verändert sich auch die Art des Essens. Kochen wird zur bewußten Tätigkeit, zum Ritual und das Essen zum Gemeinschaftserlebnis. Es lohnt sich sehr in den Podcast vom Zukunftsinstitut mit Hanni Rützler reinzuhören. Und sich anschließend was richtig Leckeres zu kochen.

Influencer werden zu Sinnfluencer -Trend

Travel-Blogger sitzen auf Koffern zu Hause. Fashion-Influencer flanieren mit der neuesten Mode zwischen Küche und Wohnzimmer, Beauty-Instagramer hinterfragen, ob es in diesen Zeiten tatsächlich 48 unterschiedliche Eyeliner braucht. Influencer erleben ihre erste Krise und müssen sich überlegen, wie sie mit der neuen Situation umgehen. Während die einen massive Einbußen und einen Preisverfall von Social-Media-Posts voraussagen, gehen andere neue Wege und nutzen die Krise, sich umzuorientieren. Influencer wandeln sich dabei zu Sinnfluencer und öffnen sich für „schwere“ Themen wie Politik, Gesellschaftskritik, Gesundheit und Umweltschutz. Die derzeitige Situation wird das Phänomen und die junge Gruppe der Influencer ziemlich aus- und umsortieren.


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Drei Kreativtipps zum Schluss:

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