Wenn ich nochmals anfangen könnte ....
Wenn ich nochmals am Anfang stünde und auswählen dürfte, was ich studiere, ich würde nicht Germanistik und Filmphilologie wählen. Obwohl ich Sprache und Geschichten liebe, so ist diese Wahl, die ich vor 30 Jahren gefällt habe, das Einzige, was ich bereue. Wenn ich heute nochmals am Anfang stünde, ich würde eine Naturwissenschaft wählen. Ich würde Ingenieurin werden. Oder Physikerin oder Chemikerin. Denn Naturwissenschaftler sind es, die die Welt heute dringender denn je braucht. Frauen und Männer mit einem kühlen Kopf, die die Probleme, die wir Menschen dieser Erde und uns selbst in den letzten Jahrhunderten bereitet haben, wieder in den Griff bekommen. Oder es zumindest versuchen.
Stattdessen wurde ich Geisteswissenschaftlerin und widmete mich dem Feld der Kommunikation. Mein Aufgabengebiet ist die Kreativität, nicht die Innovation. Und lange Zeit sah ich keinen wirklichen Nutzen in meiner Arbeit für die Welt der Wissenschaft. Bis ich Neil deGrasse Tyson traf.
Der Astrophysiker, der dafür verantwortlich ist, dass Pluto kein Planet ist, sondern nur noch ein Astroid, war zum Cannes Lions Festival, dem größten Kreativfestival der Welt, gekommen, auf dem ich in einer der Jurys dafür verantwortlich war, die kreativsten PR-Kampagnen zu küren.
Tyson ist ein begnadeter Redner, und obwohl sein Fachgebiet so weit ab von Marketing und Unternehmenskommunikation ist, gelang es ihm, dieses Publikum aus über 1.000 Werbern und Kommunikationsberatern für Physik zu begeistern.
An diesem Nachmittag in Cannes, im Palais des Festivals war ich fasziniert davon, mit welcher Kreativität und welchen Geschichten dieser Naturwissenschaftler ein Laienpublikum in seine Welt mitnehmen konnte. Und obwohl ich mich in den vergangenen 30 Jahren ausführlich mit Kreativität beschäftigt hatte, lernte ich hier – von einem Physiker – was es heißt, kreativ zu sein:
Doch in einem unterscheiden sich die beiden Welten. Denn Neil deGrasse Tyson ist eine absolute Ausnahme. Kreative, Marketing- und Kommunikationsberater können in der Regel gut erzählen, Wissenschaftler können dies meist nicht. Kreativität bekommt daher oft jede Menge Aufmerksamkeit, während sich wissenschaftliche Innovationen schwertun, Gehör zu finden. Doch es gibt so viel in dieser Welt, das es wert ist, erzählt zu werden. So viele gute Geschichten, die erzählt werden müssen und denen man helfen muss, gehört zu werden. Oder wie Neil deGrasse Tyson es ausdrückt:
An diesem Nachmittag in Cannes, im Palais des Festivals war ich fasziniert davon, mit welcher Kreativität und welchen Geschichten dieser Naturwissenschaftler ein Laienpublikum in seine Welt mitnehmen konnte. Und obwohl ich mich in den vergangenen 30 Jahren ausführlich mit Kreativität beschäftigt hatte, lernte ich hier – von einem Physiker – was es heißt, kreativ zu sein:
»Creativity is the ability to see what everyone else sees. But put information and ideas together – in a way that no one has seen before, that adds to the value of what your goals are.« – Neil deGrasse TysonDie Arbeit von Kreativen und Wissenschaftlern ist gar nicht so verschieden. Beide sind auf der Suche nach etwas »Neuem«. Bei beiden geht es um »Erkennen« und »Erkenntnisse«. Und beide sind aufgerufen zu »kombinieren«, was bisher noch niemand kombiniert hat.
Doch in einem unterscheiden sich die beiden Welten. Denn Neil deGrasse Tyson ist eine absolute Ausnahme. Kreative, Marketing- und Kommunikationsberater können in der Regel gut erzählen, Wissenschaftler können dies meist nicht. Kreativität bekommt daher oft jede Menge Aufmerksamkeit, während sich wissenschaftliche Innovationen schwertun, Gehör zu finden. Doch es gibt so viel in dieser Welt, das es wert ist, erzählt zu werden. So viele gute Geschichten, die erzählt werden müssen und denen man helfen muss, gehört zu werden. Oder wie Neil deGrasse Tyson es ausdrückt:
»Take it all. Take it all, it’s all great source to tell stories.«Ein wunderbarer Ansporn für alle Storyteller – egal ob in Marketing, PR, Unternehmensberatung, Journalismus oder Wissenschaft. Erzählen wir mehr!